metaphysisch

Metaphysik

»philosophische Lehre von den letzten Gründen und Zusammenhängen des Seins«: Die in dt. Texten seit dem 14. Jh. bezeugte Bezeichnung griech. Ursprungs bezieht sich darauf, dass die Schriften des altgriechischen Philosophen Aristoteles über die eigentliche Philosophie in antiken Ausgaben des 1. vorchristlichen Jh.s hinter dessen Abhandlungen über die Natur angeordnet wurden. Man gab ihnen darum den nichtssagenden Titel (tà) metá (tà) physiká »das, was hinter der Physik steht«. Sehr bald entwickelte sich aus dem post naturalia (so die lat. Übersetzung) die Vorstellung des trans naturalia, der Begriff für die Philosophie des Übersinnlichen, Transzendenten, der als selbstständiges Wort zuerst in mlat. metaphysica (-ae) fassbar wird. Dies ist auch die unmittelbare Quelle unseres Fremdwortes. Über das griech. Adjektiv physikós »zur Natur gehörig; naturwissenschaftlich« vgl. physisch im Artikel ↑ Physik. – Abl.: metaphysisch »zur Metaphysik gehörend; überempirisch, jede mögliche Erfahrung überschreitend« (18. Jh.).